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Stream of Selfreflections

Charles Monroe –
Eröffnung des OFF//FOTO Beitrages bei theuer + scherr

Ist es nicht klasse, dass es dieses Jahr wieder ein OFF//FOTO Festival in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg gab? Nachdem sich die „Biennale für aktuelle Fotografie“ wohl bis auf Weiteres total verabschiedet hat, ist es großartig, dass es durch die Begeisterung und Eigeninitiative einer leidenschaftlichen Foto-Community gelungen ist, dieses vielfältige Festival wieder in der Region zu verwirklichen… und die ganze Stadt war im Fotorausch.

Unseren Beitrag, „Stream of Selfreflections“ von Charles Monroe, hatten wir eigentlich schon für das Festival 2020 kuratiert, Corona machte uns damals einen Strich durch die Rechnung. Sollten wir ihn für OFF//FOTO 2025 wieder aus der Schublade holen? Unbedingt fanden wir! Denn trotz einer überbordenden Auswahl cooler „Street- Fotografie“ sind die schwer zu fassenden Selbstspiegelungen dieses Berliner Künstlerpseudonyms unerreicht. Außerdem haben wir die Ausstellung mit zahlreichen neuen, extra-editierten Motiven angereichert. Nach wie vor ist es verblüffend, wie Charles seine Welt erfasst und uns zu Gedankenspielen und Perspektivwechseln einlädt.

Charles Monroe, eigentlich Frederic Witz, eigentlich auch malender Meisterschüler der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, durchstreift seine Heimatstadt Berlin und findet ungewöhnliche und doch oft vertraute Orte für seine Selbstspiegelungen. Auf seinen Aufnahmen, die er bewusst nicht digital bearbeitet, wird Charles Teil einer Geschichte, verzerrt das eigene Antlitz bis ins fast Abstrakte und gibt uns Rätsel über seinen Standpunkt, Geschlecht oder Alter auf.

Zu diesem Anlass war es ebenso unabdingbar auch seine Malereien zu zeigen. Noch rauschhafter als auf den Fotos spiegeln sie ein flirrendes Abbild seiner Gegenwart in der Großstadt und natürlich, wie es sich für Berlin gehört, auch eine gute Portion Sex, Drugs and Rock`n`Roll.

Die Eröffnung fand an einem launigen Freitagabend statt und wir waren mächtig stolz, dass sich auch die Foto-Honoratioren der Stadt bei uns die Klinke in die Hand gaben. Tausenddank Daniel Lukac für die tollen Schnappschüsse des Eröffnungsabends.

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Jenseits der Gezeiten

Tabea Wasserfall – Vernissage

Am 8. November eröffneten wir „Jenseits der Gezeiten“ von Tabea Wasserfall, unsere Jahresausstellung 2024. Virtuos setzt sich Tabea auf ihren, zum Teil wirklich großen Ölgemälden, mit den Elementen auseinander. In unserer Ausstellung in erster Linie mit dem Wasser.

Aber bei Tabea bleibt Wasser nicht bloß Wasser, eigentlich geht es hier vielmehr um Brandung, es spritzt und tost gewaltig. Riesige Schaumberge werden aufgeworfen, das gesamte Universum gerät in Bewegung, der Horizont verschwindet in diffusem Dunkel - und das in gemalter, perfekter Nahaufnahme. Da Tabea auf Ihren Gemälden die Farben leicht verändert, können wir letztendlich nicht einmal sicher sein, dass dieser dichte, brodelnde, fast mystische Stoff tatsächlich nur Wasser ist.

Tabea, 2002 in Mannheim geboren, hat mit 22 Jahren eine wirklich bewundernswerte Ausstellung geschaffen und, wie zu erwarten, war der Vernissageabend hervorragend besucht.

Zur Einführung sprach Dr. Stefanie Patruno. Ebenso ein bekanntes Mannheimer Gewächs, das es mittlerweile nach Karlsruhe verschlagen hat. Begonnen als Kuratorin an der Kunsthalle Mannheim war Stefanie bis 2021 Vizedirektorin an der Mathildenhöhe in Darmstadt und ist jetzt Direktorin der Städtischen Galerie in Karlsruhe.

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